Es gab schon einige Tage vorher Warnungen wegen stürmischem Ost-Wind und der damit verbundenen Hochwassergefahr. Nur die zu erwartenden Pegelstände hätte vorher kaum Jemand auf über 2 Meter geschätzt und das war dann auch der Fehler. Das Wasser stieg immer weiter und nachdem auf Facebook die ersten Anfragen nach Sandsäcken kamen, war für mich klar, dass hier etwas falsch läuft. Zu dieser Zeit war die Verbindung Königstraße, Plessenstraße und Hafenstraße bereits gesperrt und der Holm war nur noch über die Freiheit zu erreichen. Meine ersten Bilder machte ich an der Regattapromenade in einer Mischung aus Gischt und Regen, hinter einem Baum Schutz suchend, damit mir nicht die Kamera absäuft. Im weiteren Verlauf des Nachmittags bewegte ich mich größtenteils zu Fuß in Richtung Schloss. Kurz bevor die Dämmerung ein Fotografieren unmöglich machte, stand ich auf der Brücke zu Wikingturm und sah das Chaos im Hafen.
In der Nacht kamen dann Nachrichten, Arnis wurde aufgegeben, Maasholm würde auf eine Evakuierung vorbereitet und in der Schleswiger Altstadt wurde eine Ausgangssperre verhängt. Laut Wetterbericht sollte um Mitternacht der Wind drehen und dann die Pegel wieder sinken.
Am nächsten Tag sah man dann die ersten Schäden, die Sperrmüllhaufen vor den Häusern wurden immer größer und vor jedem Stromverteilerkasten im Hafen saß ein Elektriker und fluchte leise vor sich hin.
Andreas Volkmar
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